WM

WELTMEISTER! - Dauser holt Barren-Gold

Kunstturner Lukas Dauser hat am Barren bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen die Goldmedaille gewonnen. Der Olympia-Zweite aus Unterhaching siegte vor dem Chinesen Shi Cong und Kaito Sugimoto aus Japan.

Autor: sid
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 08. Oktober 2023

"Bester Barrenturner der Welt!"

Mit einer fast perfekten Übung ans Ziel der Träume. Der frisch gebackene Weltmeister Lukas Dauser ist auch Hoffnungsträger für die Olympischen Spiele.

 

Lukas Dauser steckte noch in seinem Weltmeister-Interview, als Fabian Hambüchen schon mit zwei Bier in den Händen heraneilte. "Weltmeister! Da muss man jetzt erstmal anstoßen, Junge", sagte der Held von Rio vor der ARD-Kamera zum frisch gebackenen Titelträger in Antwerpen. Dann fielen sich beide Turnstars um den Hals.

Dauser hatte kurz zuvor am Barren so richtig abgeliefert. "Perfekt gibt es, glaube ich, nicht. Aber ich strebe danach und das heute war schon nah an der Grenze", sagte der Oberbayer überglücklich. Mit 15,400 Punkten hatte sich das Muskelpaket, zuletzt jeweils Zweiter bei Olympia 2021 in Tokio sowie der WM 2022 in Liverpool, den Traum von Gold erfüllt.

Auch Hambüchen, neben seinem Olympiasieg 2016 unter anderem auch Weltmeister von 2007 und seit knapp sechs Jahren nicht mehr aktiv, konnte bestens nachempfinden, was dem 30-Jährigen der Titel bedeutet. Das langjährige Aushängeschild des Deutschen Turner-Bundes (DTB) sieht im zweiten Schritt auch eine Signalwirkung mit Blick auf Olympia. Der Coup in Belgien gebe Dauser "natürlich noch einen Riesenboost", sagte Hambüchen am Montag: "Eine Riesenmotivation für Paris, alles zu geben."

Der Chinese Zou Jingyuan, der in Tokio am Barren Gold holte und nun einen Start bei den Asienspielen der WM-Teilnahme in Antwerpen vorzog, könne sich "nicht zu sicher da oben wiegen. Lukas ist da nicht weit weg", sagte Hambüchen. Er erwarte ein spannendes Rennen in Paris.

Zunächst steht Dauser aber eine Prüfung der anderen Art bevor, es geht um den neuen Dienstgrad des Sportsoldaten bei der Bundeswehr. "Ich muss nur noch einen zehntägigen Lehrgang absolvieren und bestehen, dann werde ich wohl vom Stabsunteroffizier zum Feldwebel", verriet der Unterhachinger.

Nach den verspäteten Flitterwochen mit Ehefrau Viktoria auf den Malediven wird dann ab Mitte Dezember der Fokus im Training auf die Olympischen Spiele verlegt. "Ich will und darf keine Zeit verlieren, jeder Tag zählt", sagte Dauser. In der französischen Hauptstadt will er auf den nächsten Erfolg anstoßen.